Die 7 größten Fehler beim Abnehmen ab 45
Ob Mann oder Frau, ab der berühmten Lebensmitte scheint fast jede(r) auf Kriegsfuß mit der Waage zu stehen. Die lästigen Kilos kleben ab 45 an ihnen wie die Kletten nach einem Spaziergang durch hohes Gras. Abnehmen wird fast so schwierig wie Mandarin zu lernen.
Und sollen wir Ihnen etwas verraten? Auch für uns ist das Halten unseres Wunschgewichts nicht mehr selbstverständlich. Denn unsere Geburtsjahrgänge beginnen mit 196. Was das mit dem Alter zu tun hat, verraten wir Ihnen weiter unten.
Wir wissen also sehr gut, wie Sie sich fühlen, wenn Sie jeden Morgen auf die Waage steigen und dabei denken „Wird sie heute gnädig sein oder mir bereits vor dem Frühstück die Laune verderben?“
In den vielen Gesprächen mit unseren Schützlingen wird immer deutlich: Ab 45 machen beim Abnehmen fast alle die gleichen Fehler. Eigentlich wollen sie Gewicht verlieren oder es zumindest halten, doch es passiert genau das Gegenteil. Das Gewicht geht nach oben.
Deshalb verraten wir Ihnen hier die 7 größten Fehler, die ab 45 den Kampf mit den Kilos so schwer machen. Wenn Sie diese Fehler von nun an nicht mehr begehen, können Sie auf dem nächsten Familienfoto entspannt posieren ohne aktiv den Bauch einzuziehen. Wie klingt das für Sie?
Fehler Nummer 1: Sie essen sich nicht satt
Sie haben beim Essen ständig ein schlechtes Gewissen, weil Sie fürchten, schon beim kleinsten Bissen zuzunehmen. Deshalb essen Sie immer nur ganz kleine Portionen. Vor allem die Damen unter unseren Leser*innen werden hier nicken.
Die Folge: Keine zwei Stunden später meldet sich der Hunger wieder. Und jetzt beginnt ein fataler Teufelskreis. Denn man hat ja bei der letzten Mahlzeit „kaum etwas gegessen“. Also gönnt man (pardon: frau) sich gleich den nächsten kleinen Snack. Dieser sättigt natürlich ebenso wenig wie die Mahlzeit davor. Aber er bringt den Stoffwechsel dazu, Insulin auszuschütten.
Und genau hier liegt das Problem vergraben: Solange Insulin im Blut schwimmt, findet keine Fettverbrennung statt. Der Körper hält an seinen Fettreserven fest. Erst wenn zirka zwei Stunden nach einer Mahlzeit kein Insulin mehr im Blut ist, gibt die Fettverbrennung wieder Vollgas.
Das Wichtigste in Kürze: Fettverbrennung findet nur statt, wenn kein Insulin ausgeschüttet wird. Wer abnehmen will, muss sein Insulin zwischen den Mahlzeiten niedrig halten . Also esse ich mich bei den Mahlzeiten satt und „faste“ bis zu nächsten.
Fehler Nummer 2: Sie tanken zu wenig Eiweiß
Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie das Wort „Eiweiß“ hören? Vermutlich Fleisch und Eier. Wir werden Ihnen trotzdem nicht dazu raten, mehr Fleisch zu essen. Das ist weder aus gesundheitlicher noch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Trotzdem müssen vor allem Menschen ab 45 darauf achten, beim Muskelbaustein Eiweiß nicht zu kurz zu kommen.
Dafür gibt es zwei wichtige Gründe:
1. Unser Körper kann den Baustein mit den Jahren nicht mehr so gut verwerten wie in der Jugend. Internationale Ernährungsgesellschaften raten Menschen ab 65 sogar, etwas mehr Eiweiß als junge Erwachsene zu essen (bezogen auf das jeweilige Körpergewicht).
2. Eiweiß macht satt – und zwar richtig gut satt! Wer Abnehmen will ohne zu hungern, muss bei jeder Hauptmahlzeit Eiweiß tanken.
Das Wichtigste in Kürze: Bei jeder Hauptmahlzeit sollte 1 faustgroße Menge eines eiweißreichen Lebensmittels auf den Teller kommen.
Die 10 besten Eiweißlieferanten abseits von Fleisch und Fisch
- Kichererbsen – ihre Ballaststoffe verwöhnen den Darm und setzen in puncto Sättigung noch eins oben drauf
- Bohnen – unser Spezialtipp: grüne Sojabohnen aus dem Tiefkühlregal
- Linsen – unser Spezialtipp: Belugalinsen
- Eier – seit vielen Jahren vom Cholesterinmythos rehabilitiert
- Joghurt, Buttermilch, Halbfettmilch – reich an jenen Eiweißbausteinen, die der Muskel direkt nützen kann
- Topfen – unser Spezialtipp: ersetzt Teile von Obers in Cremen und Butter in Mürbteig ohne Geschmackseinbuße
- Quinoa – unser Spezialtipp: schmeckt pikant wie auch süß als Frühstücksbrei
- Junge Erbsen – das Tiefkühlprodukt ist gesundes Fast Food pur
- Hafervollkornflocken – unsere Hauptzutat im essenziellen Knuspermüsli
- Dinkelvollkornmehl – unser Spezialtipp: damit gelingen Palatschinken und Kuchen bestens
Fehler Nummer 3: Sie sind zu streng zu sich
Gute Vorsätze sind gut. Doch nur dann, wenn sie realistisch sind. Wir halten sehr wenig von den sogenannten Silvester-Vorhaben. „Ab heute esse ich keine Schokolade mehr“, „Ab heute trinke ich 3 Monate keinen Alkohol“.
Mal ganz ehrlich, wie lange haben Sie solche gut gemeinten Absichten je wirklich durchgehalten? Also uns gelingt das nicht.
Wir haben da einen viel besseren Tipp für Sie: Formulieren Sie realistische Ziele. Ein paar Beispiele: „Ich gönne mir als Süßigkeiten-Ration pro Woche zwei 100 g-Tafeln meiner Lieblingsschokolade“, „Ich werde ab nun jeden Montag und Dienstag abends statt Wein eine Kanne Tee trinken“. Wie klingt das? Mit solchen Plänen kommen Sie mit Sicherheit an Ihr Ziel. Mit strikten „nie mehr“-Vorsätzen sicher nicht.
Also? Wie könnte Ihr persönlicher Vorsatz lauten? Am besten schreiben Sie ihn auf ein Zettel, den Sie in der Küche oder am Badezimmerspiegel aufhängen.
Fehler Nummer 4: Sie lassen sich zu exotischen oder einseitigen Diäten verführen
Was haben Sie schon alles probiert? Abnehmen nach Montignac? Die Hollywood-Diät mit jeder Menge Meeresfrüchte und exotischer Früchte? Metabolic Balance? Trennkost? Darmreinigung nach F.X. Mayr?
Diäten gibt es wie Sand am mehr. Selbst wir haben mittlerweile den Überblick verloren. Doch eines steht fest: Je ausgefallener bzw. je einseitiger die Diät, desto schneller werden Sie den letzten Tag herbeisehnen, um wieder Ihren alten Gewohnheiten zu frönen. Hand auf’s Herz, wie viele Tage wollen Sie von grünen Smoothies oder Kohlsuppe leben?
Glauben Sie uns, solche Diäten sind reine Zeitverschwendung. Unterm Strich bleiben höchstens ein paar verlorene Genusstage. Fallen Sie also nicht auf bunte Bilder von werblich gut gemachten Diät-Exoten herein, die nicht in Ihre Esswelt passen.
Fehler Nummer 5: Sie nehmen zu wenige Kalorien auf
Sie haben sich vielleicht schon einmal wahnsinnig gefreut, dass Sie mit einer strengen Diät oder Kur in kurzer Zeit echt viel abgenommen haben. Doch lassen Sie uns raten – die Kilos sind sehr schnell wieder zurückgekommen? Und der Frust darüber war besonders groß? So geht es den meisten.
Je flotter Sie die Kilos verlieren, desto größer ist der Anteil an Wasser und Eiweiß (Muskeln!) an diesen Kilos. Und umso schneller kommen sie wie ein Bumerang wieder zurück. Denn Ihr Körper hasst es, auf Alarmstufe rot gehen zu müssen. Daraufhin schränkt er sich einfach überall ein, spart Kalorien wo es nur geht. Willkommen Jo-Jo-Effekt, tschüss Idealfigur.
Wenn Sie pro Woche ½ Kilo an Gewicht verlieren haben Sie gute Chancen, dass das meiste davon Fett (und nicht Wasser oder Muskeln) ist.
Das Wichtigste in Kürze: Je mehr Kalorien bei einer Diät gespart werden, desto stärker sinkt der Grundumsatz, desto leichter nimmt man nach der Diät wieder zu. Optimal ist es, 500 kcal weniger zu essen als man tatsächlich verbraucht. Damit verliert man pro Woche ca. ½ kg Gewicht – dauerhaft.
Fehler Nummer 6: Sie überschätzen den Energieverbrauch beim Sport
Wer gesund abnehmen will sollte sportlich aktiv werden. Das ist richtig. Muskeln sind wahre Kalorienkiller, denn sie halten auch in Ruhezeiten Ihren Energieverbrauch hoch.
Viele machen jedoch den Fehler, den mühsam erlaufenen oder erradelten Energieverbrauch gleich wieder mit einem Belohnungs-Snack auszugleichen. Um 500 kcal zu verbrennen, müssen Sie ganz grob gerechnet wahrscheinlich rund 1 h kräftig sporteln – egal wie, egal was. Wussten Sie, dass bereits 2 große Bier (1 l) oder 2 Aperol-Sprizz (500 ml) diese Kalorienmenge wieder hereinspült?
Das Wichtigste in Kürze: Ignorieren Sie am besten den zusätzlichen Verbrauch durch Sport und freuen Sie sich, wenn es schneller mit Ihrem Gewicht bergab geht.
Fehler Nummer 7: Sie trinken zu viel Fruchtsaft
Vielleicht protestieren Sie jetzt. Wir hören Sie förmlich ausrufen „Fruchtsaft ist doch gesund und ich trinke sowieso nur naturtrüben Saft vom Biobauern und den gespritzt!“ Alles schön und gut. Leider boykottiert der im Fruchtsaft reichlich enthaltene Zucker – egal ob naturtrüb oder gefiltert – das Abnehmen ab 45. Mehr noch, er steht in Verdacht, die Gesundheit der Leber zu gefährden. Darüber haben wir in unserem Blogartikel Obst essen ist besser als Smoothies trinken geschrieben.
Wer ständig zum Durstlöschen Fruchtsäfte trinkt – da reden wir noch gar nicht von Limonaden oder Energydrinks – läuft Gefahr, unbemerkt jede Menge unnötige Energie zu tanken. Energie, die nicht satt macht. Sie dürfen sich also nicht wundern, wenn Sie damit zunehmen. Denn allein die Kalorienmenge von 1,5 l Fruchtsaft gespritzt beträgt schon ca. 340 kcal.
Machen Sie es wie wir, trinken Sie aus Prinzip Wasser und am Wochenende ein, zwei Gläschen Wein. Keine Säfte, keine Smoothies, keine Wunderwuzzi-Gesundheitscocktails. Ihre Figur wird es Ihnen danken 🙂
Je älter desto dicker?
Es ist gemein, aber leider wahr:
- ab 25 wird unser Stoffwechsel Jahr für Jahr träger
- unsere Muskeln vertschüssen sich klammheimlich
- der Grundumsatz nimmt stetig ab
- unser Körper kommt mit immer weniger Energie aus
- es wird immer schwieriger, sein Gewicht zu halten
Das passiert nicht erst – zack! – am 45. Geburtstag, sondern allmählich. Wer also rechtzeitig gegensteuert, hat gute Karten, das größte Desaster auf der Waage zu verhindern. Wir haben für Sie die Lösung, wenn das vielleicht schon passiert ist.
Die gute Nachricht: Ein schlanker Essalltag hat nichts mit ständigem Verzicht zu tun. Vielmehr geht es darum, 3 x am Tag, 21 x in der Woche, 1.100 x im Jahr die richtige Entscheidung zu treffen.
Unser essenzielles Resümee
Wenn Sie wirklich die lästigen Schwimmreifen für immer loswerden wollen, meiden Sie die oben genannten 7 größten Fehler beim Abnehmen. Dann wird sich der Zeiger Ihrer Waage fast wie von alleine langsam nach unten bewegen.
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1 Kommentieren
Vielen Dank den Damen, für diesen sehr aufschlussreichen Artikel! Wieder was dazugelernt. Vor allem das mit den unnötigen Zwischenmahlzeiten werde ich künftig beherzigen. Aber ein Ripperl von der ganz dunklen Schokolade ist schon erlaubt, oder Sabine? 😉