Rezept des Monats
Letztens war in meiner Gemüselade gähnende Leere, doch die Vorratskammer prall gefüllt mit allen möglichen Gewürzen meiner Marrakesch-Reise. Und weil ich im Winter ohnehin mehr Gusto auf orientalisch gewürzte Gerichte habe als im Sommer, war schnell eines der genialen Kochbücher von Ottolenghi zur Hand. Er bietet in seinem letzten Kochbuch „simple“ wirklich einfache und dennoch raffinierte Rezepte, die beim Verkosten ein echtes WOW entlocken.
Festessen für die Darmbakterien
Wie immer habe ich das Rezept ein wenig abgewandelt – so verwende ich z. B. mehr Spinat, damit doch etwas Gemüse dabei ist. Die ordentliche Portion Kichererbsen ist aufgrund der reichlich vorhandenen Ballaststoffe ein wahrer Festschmaus für die Darm-Mikrobiota. Außerdem sorgen sie für den sättigenden Eiweißanteil.
Wie ich Zatar lieben lernte
Die Gewürzmischung Zatar war meinem Gaumen früher völlig unbekannt, wird aber sicher eines meiner Lieblingsgewürze. Schreibweisen gibt es davon viele:
- Za’atar
- Zaatar
- Zatar
- Satar
Zatar besteht aus getrocknetem syrischen Ysop, geröstetem Sesam, Sumach und Salz. Es schmeckt leicht nach Oregano und Salbei, dabei noch säuerlich-fruchtig, zitronig. Fein auch zu Fisch oder vegetarischen Aufstrichen.
Sehr wahrscheinlich werden Sie das Gewürz nicht zu Hause haben. Aber glauben Sie mir – es lohnt sich wirklich, es zu bestellen (z. B. bei Babette‘s, Nabali) oder nach einem Rezept selbst zu mischen. Sie finden dazu haufenweise Rezepte im Netz. Ein essenzieller Bestandteil ist immer Sumach, ein säuerliches Gewürz, das Sie in jedem türkischen Lebensmittelladen bekommen.
Schaut unspektakulär aus, schmeckt SEHR gut
Das Gericht ist ruck-zuck fertig und die wenigen Zutaten hat man sowieso immer zu Hause. Verzichten Sie nicht auf das Tüpferl auf den i- der Zatar-Mischung. Das Gewürz gibt dem Gericht wirklich das ganz spezielle Extra.
Orientalische Kichererbsen-Pasta-Pfanne (Zutaten für 2 Portionen)
Pro Portion 504 kcal / 20 g Eiweiß / 13 g Ballaststoffe
- 1 Glas oder Dose Kichererbsen (Nettogewicht 220-240 g)
- 2 Stück TK-Blattspinat-Zwutschgerl (100 g)
- 1/2 Zwiebel (ca. 50 g), geschält und gehackt
- 1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt
- abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
- 3 Sardellenfilets, abgetupft und klein geschnitten
- 1,5 EL Olivenöl
- 200 ml Hühnerbrühe (harmoniert besser als Gemüsebrühe)
- je ½ TL Thymian, Rohzucker und gemahlenen Kreuzkümmel
- 130 g kleinteilige Pasta, z. B. Gigli
- 1 EL Zitronensaft, Salz, Pfeffer
- 1 TL Zatar (siehe Info im Text)
Kichererbsen abseihen und sehr gut abtropfen lassen. Spinat-Zwutschgerl aus dem Tiefkühler nehmen und antauen lassen während Sie den Rest vorbereiten.
Olivenöl in einer Pfanne oder einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch 1 Minute anschwitzen. Kreuzkümmel, Thymian, Zitronenschale, Sardellen und etwas Salz zugeben. 2 Minuten unter ständigem Rühren braten. Dann die Kichererbsen und den Zucker dazugeben und weiter 3 Minuten braten. Mit Suppe aufgießen und die Sauce 4-5 Minuten ohne Deckel etwas einkochen lassen (aber sie soll schon noch saucig bleiben).
In der Zwischenzeit Pasta laut Packungsanleitung kochen. Angetauten Spinat kleinschneiden und zur fertigen Sauce geben. Nochmals erwärmen und mit den Nudeln mischen.
Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer abschmecken und über jede Portion etwas Zatar streuen.
Mein Tipp: Ist kein Zatar zur Hand nehmen Sie je 1 Prise Oregano, gerösteten Sesam und Sumach.
Das Rezept zum Download finden Sie hier.
Haben Sie auch schon mit Zatar gewürzt? Falls ja, verraten Sie mir, bei welchen Gerichten Sie es verwenden?