6 heiße Tipps damit Eis nicht dick macht
Wenn die Temperaturen jenseits der 25°C wandern, locken Eis-Salon und -truhe mit im wahrsten Sinne des Wortes coolen Schlemmerfreuden. Schnell meldet sich das schlechte Gewissen, schlecken wir mit Schoko, Stracciatella, Nocciolone & Co doch jede Menge Kalorien. Täglich genossen, zerrinnt damit die fitness-gestählte Strandfigur fast so schnell wie das Eis. Für figurbewusste Eisliebhaber haben wir hier ein paar Tipps auf Lager, damit der Eisgenuss – egal ob zu Hause oder unterwegs – sich nicht gleich auf die Hüften schlägt.
Tipp 1: Sorbet vor Fruchteis vor Cremeeis
Seit einigen Jahren werden viele Fruchteis-Sorten auf Sorbetbasis angeboten. Sorbets erfrischen Sie aufgrund des hohen Wassergehalts am besten und schonen Ihre Bikini-Figur mit rund der Hälfte der Cremeeis-Kalorien. Das müssen Sie sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Natürlich enthalten auch Sorbets nach wie vor Zucker. Da aber üblicherweise kein Fett zugesetzt wird, haben sie deutlich weniger Kalorien als cremige Sorten. Und aufgrund des Fruchtanteils wandern damit sogar ein paar Vitamine in den Magen.
Wird Eis als Fruchteis bezeichnet, z. B. Himbeer-Eis, so beträgt der Fruchtanteil per Gesetz mindestens 20 %. Es bekommt daher im Vergleich zu den gehaltvollen Cremeeis-Sorten immer noch die grüne Karte (1).
Erdbeerfruchteis versus Eis mit Erdbeere
Ein bisschen Wortklauberei muss sein. Denn zwischen diesen beiden so bezeichneten Eissorten gibt es einen gravierenden Unterschied. Während Erdbeerfruchteis einen Fruchtanteil von mindestens 20 % enthalten muss, braucht Eis mit Erdbeere nur eine „sensorisch wahrnehmbare Menge“ an Frucht von 10 %. „Eis mit Erdbeergeschmack“ muss gar keine Erdbeeren gesehen haben, sondern darf sogar nur mit Erdbeer-Aroma hergestellt werden.
essenzielle Faustregel: Je kräftiger die Farbe, desto mehr Frucht enthält es, je heller, desto mehr wurde mit Schlagobers „aufgefettet“. Es sei denn, es wurde mit Farbstoffen nachgeholfen, was aber deklarationspflichtig ist.
Cremeeis wird auf Basis von Milchprodukten hergestellt. Je nachdem ob Schlagobers, Topfen oder Vollmilch die Hauptzutat sind, schlägt es mit mehr oder weniger Kalorien zu B(a)uche.
Tabelle: Kalorien im Vergleich (Durchschnittswerte)
Die Top 5 kalorienärmsten Sorten | kcal im Durchschnitt | Die Top 5 Figur-Teufelchen | kcal im Durchschnitt |
1 Kugel Himbeersorbet | 36 | Cookieeis | 106 |
1 Kugel Mangosorbet | 40 | Walnusseis | 94 |
1 Kugel Zitroneneis | 45 | Schokoeis | 82 |
1 Kugel Joghurteis | 59 | Nougat/Nocciolone | 76 |
1 Kugel Erdbeer- oder Vanilleeis | 65 | Stracciatella, Haselnuss | 73 |
Quelle: https://fddb.info, 1 Kugel Eis entspricht 60 ml bzw. 33 g (geformt mit dem herkömmlichen 49-mm-Eisportionierer)
Schwieriger Kalorienvergleich
Achtung – manche Eishersteller geben die Kalorien auf ihren Eissorten pro 100 ml und nicht pro 100 g an. Der Kaloriengehalt scheint dann wesentlich geringer, weil im Zuge der Herstellung ja Luft in die Eismasse eingeschlagen wird. Diese Art der Kennzeichnung ist grundsätzlich erlaubt, wir sehen das aber kritisch. Denn üblicherweise würde man eine Eismenge mit der Waage und nicht mit dem Messbecher abmessen. Wenn Sie also Kalorienwerte verschiedener Eissorten gegenüberstellen, achten Sie darauf, dass Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Tipp 2: Eis auch zu Hause immer portionieren
Wenn Sie das Eis aus dem Salon lieber zu Hause genießen, löffeln Sie bitte nicht direkt aus der 1-Liter-Box. Auch bei uns bleibt mit dieser Methode die Menge nicht mehr unter Kontrolle. Besser: jeder nimmt sich seine Eisportion in ein hübsches Glasschüsserl und die Box wandert danach schnurstracks wieder in den Tiefkühler.
Tipp 3: Bewusste Auswahl bei Eis am Stil
Auch bei verpacktem Portions-Eis ist die Kalorienspanne enorm: Vanilleeis im Schokomantel kommt auf 260 kcal pro Stück, mit Mandelstifteln gar auf 285 kcal – entspricht etwa 1/2 Tafel Schokolade. Greifen Sie stattdessen zum Klassiker unserer Kindheit – einer Kombination aus Ananas- und Himbeereis – sparen Sie fast 200 Kilokalorien.
Wassereis ist deswegen ein Kalorien-Leichtgewicht, weil es seinem Namen gerecht wird und hauptsächlich Wasser enthält. Daneben noch Zucker sowie färbende und geschmacksgebende Zusätze.
Figurfreundlich ist auch fruchtiges Wassereis am Stil.
Tipp 4: Lieber löffeln als schlecken
Die Entscheidung, ob man Eis besser aus dem Becher oder dem Stanitzel genießen sollte, ist gar nicht so leicht zu treffen. Immerhin schlagen hier zwei Herzen in unserer Brust. Unser ökologisches Gewissen würde uns – um Müll zu vermeiden – grundsätzlich zum essbaren Stanitzel greifen lassen.
Wenn Sie Eis aber aus dem Becher löffeln und nicht aus der Waffeltüte schlecken, sparen Sie damit je nach Tüte rund 100 Kalorien zusätzlich. Da geht sich doch glatt noch ein Kugerl Zitroneneis aus und Sie bleiben trotzdem im Kalorienminus gegenüber dem Stanitzel 😉
Tipp 5: Grundsätzlich immer „oben ohne“
Genießen Sie Ihren Eisbecher im Salon immer ohne Schlagobers. Hat das Eis wirklich gute Qualität, ist der Fettgupf oben drauf völlig entbehrlich und nur ein zusätzlicher Angriff auf die Sommerfigur. Sagen Sie außerdem Nein zu Toppings wie Schokosoße, Krokant oder Zuckerstreusel. Sie erschweren den Eisgenuss im wahrsten Sinne des Wortes unnötig.
Tipp 6: Ab und zu Nice-Cream statt ice-cream
Frozen Yoghurt war gestern – heute schleckt man Nice-Cream. Der neue Trend aus den USA verspricht Eisgenuss ohne Reue, ohne lästiges Kalorienzählen und bangen Blick auf die Waage. Was ist davon zu halten?
Die „freundliche“ Creme besteht ursprünglich lediglich aus gefrorener Banane und einer weiteren Frucht. Bei Bedarf geben Food-Blogger zum Verarbeiten etwas Pflanzenmilch (Mandel-, Kokos-, Hafer- oder Sojamilch) zu. Instagram und Pinterest sind voll mit tausenden Kreationen. Da wird mit Mandelmus, Erdnussbutter, Nutella, Ahornsirup, Kakaopulver oder Matchatee experimentiert.
Essenzielle Nice-Cream homemade: 4 sehr reife Bananen in Bioqualität in Stücke schneiden und einfrieren. Gefrorene Bananenstücke und die mit den Banane gleichschwere Menge von anderem gefrorenen Obst (am besten Beeren) mit 1-2 EL Flüssigkeit – wir empfehlen normale Milch – in einem hochleistungsstarken Standmixer mixen bis eine dickflüssige Creme entsteht. Creme wieder einfrieren, nach 10 Minuten umrühren und sofort genießen.
Hier können Sie das Rezept downloaden.
Bei der Nice-Cream sind Sie natürlich Meisterin bzw. Meister der Zutaten. Sie enthält keine künstlichen Aromastoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren oder Farbstoffe, keinen zusätzlichen Zucker und kein überschüssiges Fett.
An heißen Sommertagen erfrischt dieses Eis genauso wie seine üppigen Schwestern und Sie müssen dafür eben nicht als Ausgleich 30 Minuten joggen gehen ;-). Vorausgesetzt, Sie verzichten auf Erdnussbutter, Nutella oder Schokolade. Denn sonst ist sie gar nicht mehr nett, sondern mitunter ziemlich fett. Hergestellt nach unserem Rezept kommt eine 100 g-Portion auf schlanke 70 Kilokalorien.
Wie Spinat Ihr Eis schont
Für den ungetrübten Eis-Genuss zu Hause hier noch ein paar praktische Tipps:
- Legen Sie die Eispackung als letztes in den Einkaufswagen.
- Für den Transport nach Hause eignet sich am besten eine Isoliertasche mit Kühlakkus.
- Falls Sie Kühltasche und –akkus vergessen haben, kaufen Sie zwei Packungen TK-Spinat und transportieren Sie das Eis dazwischen eingeklemmt rasch nach Hause.
- Vom Supermarkt am besten gleich nach Hause gehen (fahren) und als erstes das eingekaufte Eis im Tiefkühler verstauen.
- Eis sollte bei -18°C oder kälter (***-Tiefkühler) aufbewahrt werden, damit keine Qualitätsverluste (z.B. Kristallbildung) das ungetrübte Schleckvergnügen stören. Das *- oder **-Fach eignet sich gut als “Zwischenlager” für den ehestmöglichen Eisgenuss.
Unser essenzielles Resümee
Ein Sommer ohne Eis ist für uns unvorstellbar. Wer ein Sorbet statt Tiramisu als Nachtisch isst oder sich den Eisbecher an heißen Tagen statt dem Mittagessen gönnt, braucht sich auch vor überschüssigen Kalorien nicht zu fürchten. Mit purem Eis ohne Schokoglasur und ohne Schlagobersbegleitung sind Sie automatisch auf der „leichteren“ Eisseite. Wer es besonders gesund haben möchte, mixt sich aus seinen täglichen beiden Obstportionen seine persönliche Nice-Cream und bleibt dabei in der Fruchtfraktion.
Haben Sie einen besonderen Eistipp für uns? Wir würden uns auf Ihr persönliches Rezept freuen!